In jedem Fall!
Was den Stall betrifft, sind Hühner wenig anspruchsvoll. Denn ein Hühnerstall muss vor allem sicher, hell, trocken und zugluftfrei sein. Auch hinsichtlich der Ausstattung gibt es nur zwei Dinge, die ein „Muss“ sind: eine Sitzstange und ein Legenest. Wenn zudem die Größe des Hühnerstalls für Art und Anzahl deiner Hühner angemessen ist und du ihn gut sauber hältst, dann werden die Hühner schon einmal zufrieden sein. Sind diese Anforderungen erfüllt, dann geht es also nur noch um deine praktischen und ästhetischen Ansprüche.
Den einen, besten, perfekten Hühnerstall gib es nicht. Das liegt schon allein daran, dass jede Form der Hühnerhaltung unterschiedliche Rahmenbedingungen mit sich bringt. Mit Sicherheit gibt es aber gewisse Mindestanforderungen, die jeder hühnerfreundliche Stall erfüllen muss:
Sicherheit
…damit deine Hühner vor Fuchs & Co geschützt sind:
Vielleicht die wichtigste Eigenschaft deines Hühnerstalls wird es sein, dass deine Hühner darin vor Fuchs, Marder & Co sicher sind. Dazu muss er einerseits komplett verschließbar sein und andererseits darf es auch sonst keine Öffnung geben, durch die sich ein Marder durchquetschen könnte. Meine Recherche hat ergeben, dass Öffnungen mit bis zu 3cm Höhe / Breite aufgrund der Anatomie eines Marders jedenfalls sicher sind (siehe z.B. gartenjournal.net). Weiters solltest du sicherstellen, dass sich kein Räuber bis ins Stallinnere vorgraben kann.
Licht
…warum es in deinem Hühnerstall hell sein sollte, es aber auch abgedunkelte Bereiche braucht:
Vor allem in den kälteren Monaten werden sich deine Hühner über so viel natürliches Licht wie möglich freuen. Für die Gesundheit, Vitalität und auch die Legeleistung von Hühnern ist es sehr wichtig, dass sie durch die Sonnenstrahlen mit ausreichend Wärme und Helligkeit versorgt werden (Achtung: Legenester sollten abgegrenzt und etwas abgedunkelt sein!).
Außerdem sorgen Sonnenstrahlen auch dafür, dass das Stallklima trockener wird. Auf diese Weise wird es für Keime, Parasiten und unerwünschte Insekten schwieriger, sich zu vermehren. Nicht nur das, UV-Licht tötet Keime sogar ab.
Viel Licht ist spätestens bei einer möglichen Stallpflicht unverzichtbar. Am meisten Sonnenlicht erreicht das Stallinnere bei einer Ausrichtung der Haupt-Fensterfront nach Süden bzw. Südosten.
Im Sommer solltest du allerdings schauen, dass eher wenig Sonnenlicht in das Stallinnere fällt, denn sonst wird es schnell zu heiß. Am besten du entscheidest dich also für einen Hühnerstall, bei dem du Fenster bzw. Öffnungen je nach Jahreszeit unterschiedlich einsetzen kannst.
Luft
…warum Frischluft wichtig, aber Zugluft unerwünscht ist:
Einerseits ist es wichtig, dass immer viel Frischluft ins Innere des Hühnerstalls kommt. Vor allem im Hochsommer ist es optimal, wenn man Fenster und Türen durch luftdurchlässige Komponenten ersetzen kann.
Andererseits solltest du aber darauf achten, dass Zugluft nach Möglichkeit vermieden wird. Insbesondere im Winter und an feuchten Herbsttagen bekommt Zugluft den Hühnern nämlich gar nicht gut und sie können sich sogar verkühlen. Feuchtigkeit in Kombination mit Zugluft gilt es also unbedingt zu vermeiden.
Die Frischluftzufuhr erfolgt über Schlitze oder sonstige kleine Öffnungen, die jedenfalls mardersicher sein sollten (ggf. unter Zuhilfenahme von Drahtgitter). Optimal ist es, wenn man diese Öffnungen bei Bedarf auch schließen kann.
Witterungsschutz
…deshalb sollte es in deinem Hühnerstall möglichst trocken sein:
Deinen Hühnern wird es guttun, wenn es im Stallinneren immer möglichst trocken ist. D.h. in erster Linie, dass der Hühnerstall gut gegen Regen und Schnee geschützt ist. Selbst bei Starkregen darf kein Wasser in den Stall gelangen.
Völlige Trockenheit ist aber nicht möglich: wenn es bspw. Untertags regnet und die Hühner dann pitschnass in den Hühnerstall zurückkehren (was sie meiner Erfahrung nach auch überraschend wenig stört), dann wird es auch im Stallinneren deutlich feuchter bzw. nass werden. Aus diesem Grund ist es – wie oben beschrieben – wichtig, dass laufend genug Frischluft in den Stall strömen kann, die die feuchte Luft austauscht und den Stall und die Hühner trocknet.
> Mein TIPP: „Minderwertige Hühnerställe erkennst du an…
Mindestgröße
…woran sich die Mindestgröße deines Hühnerstalles orientieren sollte:
Die erforderliche Größe deines Hühnerstalls hängt weniger von der Anzahl der Hühner ab, die darin wohnen sollen, sondern vielmehr davon, was die Hühner darin alles machen sollen. Wenn ein Stall nämlich ausschließlich zum Schlafen und Eierlegen dienen soll, dann können auf 1m² Stallfläche auf alle Fälle 5 (größere) bis 10 (kleinere) Hühner leben. Soll der Stall allerdings z.B. auch als Trink-, Fress- und Scharraum und vielleicht sogar zum Sandbaden dienen, dann solltest du je m² Stallfläche deutlich weniger Hühner einplanen. Natürlich gilt, wie auch beim Auslauf, dass größere Hühnerrassen deutlich mehr Platz benötigen als kleinere.
Wenn der Stall jedoch für eine bestimmte Hühnergruppe zu klein ist, dann kann es zu Geruchsbelästigung, Hygiene- bzw. Gesundheitsproblemen, und auch zu Streitereien unter den Hühnern kommen. All diese Probleme wirst du ziemlich sicher nicht haben, wenn du die folgende Faustregel beachtest:
> Meine FAUSTREGEL: „Max. 5 Hühner je 1 m² Stallfläche im reinen Schlafstall bzw. max. 3 Hühner je 1 m² Stallfläche im vollausgestatteten Stall.“
Sitzstange
…bei fast allen Hühnerrassen ein Muss:
Sitzstangen sind den natürlichen Schlafplätzen von Vögeln nachempfunden: nämlich Ästen von Bäumen und Büschen. Für eine artgerechte Hühnerhaltung benötigst du daher jedenfalls eine Sitzstange. Einzig Seidenhühner schlafen lieber direkt auf dem Boden als auf einer Sitzstange – das liegt wohl auch an ihrer mangelnden Flugfähigkeit!
Oft werden mehrere Sitzstangen auf unterschiedlichen Höhen verwendet, um verschiedenen Hühnerrassen und Rangordnungen Rechnung zu tragen. Ich bin der Meinung, dass auch eine einzelne Sitzstange jedenfalls eine gute Lösung ist, sofern jedes Huhn seinen Platz darauf findet.
Legenest
…ein notwendiger Komfort für deine Hennen:
So wie die meisten Vogelweibchen benötigen auch Hennen zum Eierlegen einen besonderen Platz, der ihnen ein erhöhtes Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gibt: ein Nest.
Je nach Legefreudigkeit deiner Hennen benötigst du unterschiedlich viele Legenester. Ich denke, dass 1 Nest für 3, manchmal sogar bis zu 5 Hühner jedenfalls ausreicht. Notfalls teilen sich Hennen auch mal ein Nest oder legen ihr Ei einfach an einem anderen geschützten Ort ab – auch kein Drama.
Noch abschließend:
> Mein TIPP: „Du solltest vor dem Kauf prüfen, ob der Stall bereits witterungsgeschützt ist oder ob du das noch selbst machten musst. Für hochwertige Farbe sind schnell einmal €50 bis €100 ausgegeben und auch die Arbeitszeit für das Anstreichen ist meist viel länger als erwartet. Hier musst du wohl mit mehreren Stunden rechnen.“
Fazit:
Es braucht nicht viel für artgerechte Tierhaltung in einem Hühnerstall: wenn die 7 in diesem Artikel beschriebenen Minimalanforderungen erfüllt sind, dann werden deine Hühner schon einmal zufrieden sein. Was es zu beachten gilt, damit auch du eine Freude mit deinem Hühnerstall hast, kannst du bald im Artikel „So wird ein Hühnerstall zum Traumhaus für Hühner!“ nachlesen.
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Bevor ich vor bald 10 Jahren mit der Hühnerhaltung begann, fragte ich mich, wie zeitaufwendig dieses Hobby wohl wäre...
Die Erhaltung und Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume von Vögeln haben bei deren Schutz natürlich oberste Priorität.
Der Beginn mit der Hühnerhaltung sollte wohl überlegt und gut vorbereitet sein.
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