7 Ideen, wie du mehr Vögel in deinen Garten holst!

7 Ideen, wie du mehr Vögel in deinen Garten holst!

Naturschutz leicht gemacht.

7 Ideen, wie du mehr Vögel in deinen Garten holst!

Natürlich sind der eigene Garten, aber auch Terrassen oder Balkone, für viele Menschen in erster Linie ihr ganz privates Paradies: Rückzugsort nach einem anstrengenden Arbeitstag, der perfekte Raum zum Spielen und Entdecken für die Kinder, oder eben auch nur die einfachste Möglichkeit, das Wunder Natur hautnah miterleben zu können. Garten & Co bieten dir aber auch eine besondere Chance: nämlich einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz zu leisten, indem du diese wertvolle Umgebung vogelfreundlich gestaltest.

Die Ursprünge des Naturschutzes liegen im Vogelschutz. Und der ist heute mehr von Nöten denn je zuvor: So hat sich die Zahl der Vögel auf unseren Wiesen und Feldern in den letzten 25 Jahren halbiert (Quelle: Birdlife Austria). Besonders dramatisch sieht es z.B. für die folgenden Arten aus:

  • Grauammer: -95%
  • Girlitz: -89%
  • Rebhuhn: -76%
  • Feldlärche: -50%

Da es praktisch überall Vögel gibt, findet deren Schutz nicht nur in irgendeinem fernen Nationalpark statt, sondern auch und vor allem direkt vor deiner Haustüre: Private wie öffentliche Gärten und andere Grünflächen sind für Vögel ein zentraler Lebensraum. Daher weisen vogelfreundlich gestaltete Gärten naturgemäß eine sehr hohe Artenvielfalt und Vogeldichte auf.

Für dich bedeutet das, dass du schon mit relativ wenig Aufwand einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten kannst. Dafür stehen dir insbesondere die folgenden 7 Maßnahmen zur Verfügung (geordnet nach dem Aufwand, der jeweils mit ihrer Umsetzung verbunden ist):

  1. Nistkästen aufhängen
  2. Futter zur Verfügung stellen
  3. Wasserstellen schaffen
  4. Blühende Stauden setzen
  5. Wildgehölze pflanzen
  6. Totholz liegen lassen („wildes Eck“)
  7. Bäume pflanzen bzw. erhalten

Je mehr du davon schaffst, desto besser! Selbst wenn du nur eine Terrasse oder einen kleinen Balkon hast, lässt sich schnell etwas Gutes tun (1., 2. und 3. kannst du unabhängig von deiner Wohnumgebung jedenfalls umsetzen).

Vögel sind aber nicht nur für Natur und Umwelt unheimlich wichtig (was auch etwas abstrakt klingen mag): So ganz nebenbei lösen sie auch ein konkretes Problem in deinem Garten und nehmen dir Arbeit ab – nämlich, weil Insekten ihre Hauptnahrungsquelle bilden.

> Mein TIPP: In einem vogelfreundlichen Garten kommt man auch viel besser ohne Pflanzenschutzmittel und Insektizide aus, denn Gartenvögel wie z.B. Meisen sind ständig auf der Suche nach Blattlaus, Motte & Co.“

Nistkästen aufhängen
… damit sich die Vögel in Ruhe vermehren können:

Für den Fortbestand von Vögeln ist es essenziell, dass ihre natürlichen Lebensräume bestehen bleiben und dass sie geeignete Nistmöglichkeiten vorfinden. Leider wird dies für viele Vogelarten immer schwieriger. Ausgangspunkt dieses Problems ist die Tatsache, dass die ursprünglichen Lebensräume immer weiter zurückgedrängt werden. So fehlt es in bewirtschafteten, „aufgeräumten“ Wäldern an nistplatztauglichen, alten Bäumen und sonstigen für eine Brut geeigneten Gehölzen. Die Form der Landwirtschaft, wie sie heute überwiegend betrieben wird, führt zu einem noch drastischeren Rückgang der Lebensräume. Selbst die Ausweichmöglichkeiten in Wohngebieten bieten aufgrund der immer geradliniger werdenden Wohnbauweisen oft nicht mehr die erforderlichen Nischen und andere vergleichbare Rückzugsorte.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Zum Glück nehmen Vögel sehr gerne „künstliche“ Brutstätten an. Daher kann jeder Mensch eine gute Tat im Sinne des Naturschutzes leisten, indem sie/er den Vögeln wieder mehr Nistmöglichkeiten, z.B. in Form von Nistkästen, bereitstellt. Bei passender Bauart kann ein Nistkasten auch außerhalb der Brutsaison die wichtige Funktion als Winterquartier für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere (Fledermäuse, Eichhörnchen, Siebenschläfer, Mäuse, etc.) erfüllen.

> Mein TIPP: Damit deine Nistkästen auch sicher besetzt werden, hänge sie am besten schon im Oktober auf! Meisen beispielsweise inspizieren mögliche Brutstätten bereits in den Wintermonaten.“

Bevor die Eier gelegt werden möchten sich die Vögel nämlich noch an ihr neues Zuhause gewöhnen. Eine Ausnahme kann man z.B. für den Gartenrotschwanz machen, denn der kommt erst spät im Jahr (Ende April / Anfang Mai) aus seinem Winterquartier zurück und hat dann oft Schwierigkeiten, noch eine unbesetzte Nistmöglichkeit zu finden.

Futter zur Verfügung stellen
… am besten ganzjährig:

Spätestens ab Ende Oktober sollte man auch schon an die Winterfütterung denken, denn dann hat man auch bessere Chancen auf regelmäßigen Besuch. Eine Futterstelle, z.B. ein Futterhaus vor dem Fenster, sorgt für zahlreiche Möglichkeiten, heimische Vögel hautnah mitzuerleben. Vor allem wenn natürliche Nahrung nur schwer zugänglich ist, können trockene Futterstellen oder eine Vogelfutterhaus eine große Hilfe sein.

Die Winterfütterung ist zwar sicherlich die wichtigere, aber entgegen der landläufigen Meinung sagt der letzte Stand der Wissenschaft, dass man die Vögel ganzjährig füttern sollte.

Wasserstellen schaffen
… zum Trinken und Baden:

Vögel lieben Wasser: sei es als Erfrischung zum Trinken, als Bad zum Putzen oder als Kühlung an heißen Tagen. Daher ist es besonders im Sommer eine gute Sache, den Vögeln eine Stelle mit frischem, sauberen Wasser zur Verfügung zu stellen. Dazu eignen sich alle Arten von flachen Behältnissen, in denen das Wasser nicht abrinnen kann und die einen etwas breiteren Rand haben – so haben die Vögel auch einen guten Stand. Damit die Schale auch für das ausgiebige Bad dienen kann, sollte das Wasser nicht tiefer als 1 bis max. 2 cm sein.

Weiters ist es wichtig, dass die Wasserschale katzensicher aufgehängt (z.B. auf einem Baum) und am besten täglich gereinigt wird.

Blühende Stauden setzen
… als Nahrungsquelle:

Vor allem im Sommer sind blühende Stauden wahre Magneten für Insekten aller Art, die hier Nahrung finden. Ja, und die Insekten wiederum sind die wichtigste Nahrung für deine Gartenvögel.

> Mein TIPP: Schneide die samentragenden Stauden erst nach dem Winter zurück, denn so können viele Insekten in deinem Garten überwintern. Ansonsten würdest du sie im Herbst einfach entsorgen. Außerdem sind jene Samen, die an den Samenständen übrigbleiben, ein optimales Winterfutter für die Vögel.“

Folgende Stauden eignen sich ganz besonders für einen vogelfreundlichen Garten – um nur ein paar zu nennen:

  • Echtes Mädesüß, Wald-Engelwurz
  • Disteln
  • Flockenblumen
  • Großblütige und Schwarze Königskerze
  • Kugeldistel
  • Natternkopf
  • Schafgarbe
  • Steinklee
  • Tauben-Skabiose
  • Wegwarte, Wiesen-Margerite, Wilde Möhre, Wilde Karde

Wildgehölze pflanzen
… damit sich die Vögel jederzeit in geschützte Bereich zurückziehen können:

Wildgehölze erfüllen gleich zwei Aufgaben: Einerseits bilden sie Raum zum Nisten und andererseits dienen sie als wichtige Nahrungsquelle für Vögel. Viele Vogelarten lieben die Früchte verschiedener Wildgehölze: hier stillen sie nicht nur ihren Hunger, sondern auch ihren Durst.

Heimische Gehölze eignen sich besonders gut für den Vogelschutz, denn die heimische Vogelwelt hat sich im Laufe der Jahrhunderte an diese angepasst. Optimal als Schutz gegen Nesträuber sind dichte Hecken, vielleicht sogar welche mit Stacheln oder Dornen.

> Mein TIPP: Durch einen gezielten Schnitt dieser Gehölze kann man den freibrütenden Vögeln zusätzlich helfen: entfernt man einen senkrecht wachsenden Haupttrieb, so werden die umliegenden Seitentriebe ein gutes Gerüst für ein Nest bilden.“

In einem kleinen Vogelparadies dürfen die folgenden Gehölze nicht fehlen:

  • Birnbaum, Brombeere
  • Kornelkirsche
  • Mehlbeere
  • Heckenrose
  • Schlehe / Schwarzdorn, Schneeball, Schwarzer Holunder, Speierling
  • Vogelbeere, Vogelkirsche
  • Weißdorn, Wilder Wein

Sehr hilfreich für deine Gartenvögel wäre es, wenn die Gehölze in deinem Garten zu verschiedenen Zeiten Früchte tragen.

Totholz liegen lassen („wildes Eck“)
… eine weitere Brutstätte für Vogelnahrung:

Unter einem „wilden Eck“ versteht man unaufgeräumte Ecken im Garten. Diese locken viele Insekten an – sehr zur Freude deiner Gartenvögel – und dienen außerdem anderen Kleintieren als Lebensraum und Überwinterungsort.

Auch ein Laubhaufen, den man im Herbst liegen lässt, und ein offener Komposthaufen erfüllen einen ähnlichen Zweck und werden die Artenvielfalt in deinem Garten schnell anwachsen lassen.

Bäume pflanzen bzw. erhalten
… wohl der wichtigste Lebensraum für Vögel:

„Unbezahlbar“ sind jedenfalls große, alte Bäume (v.a. Obstbäume). Natürlich gibt es nicht in jedem Garten einen Altbaumbestand, aber jeder Baum wurde einmal gepflanzt bzw. ist aus einem Samen entstanden. Daher:

> Meine EMPFEHLUNG: Besser jetzt als nie den Baum von morgen pflanzen!“

Fazit:

Ein Garten sollte also möglichst naturnah und reich strukturiert sein. Denn hier finden Vögel ausreichend Nahrung, Verstecke und Nistmöglichkeiten. Eine wichtige Ergänzung sind Nistkästen und Futterstellen!

Von einem vogelfreundlichen Garten profitieren aber nicht nur Vögel, sondern vor allem auch du: denn du wirst mit beruhigendem Gezwitscher und wunderbaren Anblicken reichlich für deine Anstrengungen für den Vogelschutz belohnt werden. Dein „gratis“ Bonus: Vögel übernehmen einen wichtigen Beitrag zum Schutz deiner Gartenpflanzen, indem sie unerwünschte Kleintiere, wie z.B. Blattläuse oder Motten, in riesigen Mengen fressen.

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