Du hast dich also dazu entschieden, deinen Garten in ein kleines Vogelparadies zu verwandeln? Du überlegst, einen Nistkasten anzuschaffen, um den gefiederten Gästen ein sicheres Zuhause zu bieten? Gleichzeitig willst du die Natur hautnah erleben und einen Beitrag zum Schutz der heimischen Vogelwelt leisten? Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die richtige Auswahl, Montage und Pflege deines Nistkastens – für zufriedene Vogelmieter und erfolgreiche Brutzeiten.
Ich werde dir die wesentlichen Schritte erklären, die du auf dem Weg zu deinem eigenen Vogelnachwuchs befolgen solltest. Diese sind:
- Du besorgst den richtigen Nistkasten,
- wählst den passenden Zeitpunkt für die Montage und
- suchst den bestmöglichen Standort aus.
- Zum Schluss den Nistkasten noch stabil und schonend montieren und
- dann 1 Mal pro Jahr reinigen.
Abschließend bekommst du noch ein paar zusätzliche Tipps zum Thema Nistkästen.
Der richtige Nistkasten
… damit der Vogelnachwuchs sicher ist und sich wohl fühlt:
Nicht jeder Nistkasten eignet sich für jede Vogelart. Achte darauf, dass du ein Modell wählst, das den Bedürfnissen der Vögel in deiner Region entspricht. Während Meisen und Spatzen kleinere Einfluglöcher bevorzugen, benötigen Stare oder Kleiber größere Öffnungen. Wichtig ist auch das Material: Holz ist die beste Wahl, da es atmungsaktiv ist und für ein angenehmes Klima im Inneren sorgt. Wenn du mehr über die Arten und spezifischen Eigenschaften von Nistkästen erfahren willst, dann liest du am besten den Artikel „Welcher Vogel bevorzugt welchen Brutplatz?“ (Link).
Zeitpunkt für die Montage
… nur nicht zu spät!
Die ideale Zeit, um einen Nistkasten anzubringen, ist der Herbst oder Winter. Bereits in den Wintermonaten werden mögliche Brutstätten ausgelotet und inspiziert. So können sich die Vögel frühzeitig an das neue Zuhause gewöhnen und es möglicherweise schon in der kalten Jahreszeit als geschützten Unterschlupf nutzen.
Spätestens Ende Februar sollten die Nistkästen montiert sein, denn bereits im März beginnt die finale Phase der Nistplatzsuche.
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Bestmöglicher Standort
… damit dein Nistkasten von den Vögeln auch angenommen wird.
Die Wahl des Standorts ist wichtig, damit der Nistkasten überhaupt von einem brutwilligen Vogelpärchen angenommen wird. Außerdem sollen Brut und Aufzucht der Küken sicher und ungestört erfolgen können. Je nach Art und Größe des Nistkastens und je nach Höhe, in der er montiert wird, werden unterschiedliche Vögel angesprochen (hier nachlesen).
Dabei solltest du die folgenden Punkte beachten:
- Fixierung auf 3-4 Metern Höhe an einem geschützten, ruhigen Ort: Schutz vor Fressfeinden, Schutz vor anderen Störungen (z.B. durch neugierige Menschen), Straßennähe vermeiden
- Optimalerweise an einem Baum (auch gut: Terrassen, Balkone, Mauern)
- Die unmittelbare Umgebung ist nicht zu dicht verwachsen und ein freier Anflug möglich
- Im Inneren eines Nistkastens soll es weder zu heiß noch zu nass sein. Daher wird das Einflugloch idealerwiese in Richtung (Süd-) Osten ausgerichtet – am besten im Halbschatten eines Baumes (genügend wärmendes Sonnenlicht, keinesfalls in der prallen Sonne, und der Hauptwindrichtung abgewandt)
> Mein TIPP: „Vögel brauchen Ruhe. Auch wenn deine Neugierde noch so groß ist, solltest du die Brut so weit wie möglich in Ruhe lassen. Im schlimmsten Fall könnten die Elternvögel das Nest verlassen.“
> Meine ERFAHRUNG: „Zwecks besserer Erreichbarkeit (z.B. zur Reinigung) kannst du deinen Nistkasten auch niedriger als auf 3 Metern Höhe fixieren. Allerdings werden die Nistkästen dann möglicherweise schlechter angenommen.“
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Stabile und schonende Montage
… dauert nicht lange.
Beim Anbringen deines Nistkastens solltest du darauf achten, dass er sicher und stabil befestigt ist und auch bei starkem Wind nicht schaukelt. Sollte der Nistkasten kein Vordach haben, dann sollte er leicht nach vorne geneigt sein, damit es nicht hineinregnen kann.
Für die Fixierung des Nistkastens bieten sich, je nach Art des Standortes, vor allem die folgenden 2 Möglichkeiten an:
- Mit einem Seil: Dies ist wohl die schonendste und meiner Meinung nach beste Art, die sich vor allem für Bäume eignet. Wir von Hanehus verwenden für unsere Produkte 100% nachhaltige Naturseile aus Hanffasern der Firma Stanke.
- Mit Haken oder Schraube: Diese Art der Fixierung ist sehr stabil und eignet sich sehr gut für vertikale, glatte Flächen wie Wände, Mauern und ähnlichem. Allerdings ist die Verwendung bei Bäumen nur dann zu empfehlen, wenn du folgendes beachtest:
> Meine EMPFEHLUNG: „Nistkästen dürfen grundsätzlich auch an Bäumen angeschraubt werden. Damit die Bäume keinen Schaden nehmen, muss das Material des Hakens oder der Schraube unbedingt rost- und keimfrei sein! Auf Nägel solltest du wegen der schlechten Haftung generell verzichten.“
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Reinigung und Pflege
Die meisten Vögel halten ihre Nester während der Brutzeit und der Aufzucht der Küken penibel sauber. Sind die Jungen aber erst einmal ausgeflogen, verlassen auch die Elternvögel den Nistkasten und das Nest bleibt im Nistkasten zurück. Das führt zu zwei Problemen: Erstens finden Parasiten und Krankheitserreger eine ideale Brutstätte vor. Und zweitens bauen künftige brutwillige Vögel ihr Nest, sollten sie denselben Nistkasten verwenden, direkt auf das bestehende Nest. Dies führt zu einer immer höher gelegenen Brutfläche. Das wiederum bedeutet, dass es für Räuber immer leichter wird, auf den Nestinhalt zuzugreifen.
Der Zeitpunkt für die Reinigung ist im Spätsommer bzw. Herbst gekommen, denn zu dieser Zeit ist das Nest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht besetzt.
Bei der Reinigung selbst gehst du dann in den folgenden Schritten vor:
- Altes Nest entfernen: Nach dem Öffnen des Nistkastens kannst du das Nest in einem Stück hinausnehmen und dann im Biomüll entsorgen.
- Restlichen Schmutz entfernen: Am besten mit einer Strohbürste, wobei du je nach Bauart des Nistkastens den Schmutz in den Ecken und Schlitzen mal besser und mal schlechter erreichen wirst. Die Nistkästen von Hanehus (Link) kannst du ohne Werkzeug in die Einzelteile zerlegen und so ist eine gründliche Reinigung problemlos möglich.
- Bei starker Verschmutzung: Z.B. bei erkennbarem Parasitenbefall oder beim Vorfinden eines verendeten Vogels, solltest du zusätzlich mit etwas warmem Wasser und ggf. etwas Sodalauge nachreinigen. Nach der Reinigung gut trocknen lassen.
- Wiederzusammenbau: Nun wird der Nistkasten wieder zusammengesetzt und am alten oder an einem neuen, gleichwertigen Platz montiert.
> Meine WARNUNG: „Bei der Reinigung von Vogelhäusern auf keinen Fall chemische Reinigungs- oder Desinfektionsmittel verwenden!“
> Mein TIPP: „Keine Angst vor der Reinigung, denn das Nest lässt sich meistens in einem ganzen Stück direkt aus dem Nistkasten herausschütteln oder herausnehmen. Wenn du auch noch Handschuhe zu Hilfe nimmst, dann kommst du mit dem Schmutz gar nicht in Berührung!“
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Und hier noch ein paar interessante Zusatzthemen:
Standortveränderung
Der Standort eines Nistkastens kann im Herbst verändert werden. Es wäre aber besser, ihn an einem fixen Ort zu belassen, denn dann finden ihn Brutvögel des Vorjahres leichter wieder.
Umgebung
Damit du dann auch wirklich Nachwuchs in deinem Nistkasten haben wirst, ist – unabhängig von der Art des Nistkastens – auch die Umgebung von entscheidender Bedeutung. Diese muss den Vögeln ein möglichst reichhaltiges und vielseitiges Nahrungsangebot zur Verfügung stellen – ohne dass sie weite Strecken zurücklegen müssen. Auf einen Garten umgemünzt bedeutet das, dass dieser möglichst vogelfreundlich gestaltet sein muss (hilfreiche Tipps dazu findest du hier). Der Bruterfolg hängt also letztlich auch vom vorhandenen Futterangebot ab, das du z.B. durch gezieltes Füttern mittels Futterhaus abrunden kannst.
Abstand mehrerer Nistkästen
Damit sich die wählerischen Vogeldamen dann auch für einen bestimmten Nistkasten entscheiden, ist darauf zu achten, dass bei Verwendung mehrerer Nistkästen ein Mindestabstand von 3 Metern eingehalten wird. Sollen in benachbarten Kästen Vögel derselben Art brüten, so ist ein Mindestabstand von 10 Metern einzuhalten. Damit soll Revierkämpfen vorgebeugt werden. Eine Ausnahme sind Koloniebrüter wie Spatzen und Stare, denn diese brüten sowieso am liebsten in geselliger Nachbarschaft.
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Winterquartier
Viele Vögel nutzen Nistkästen im Winter gerne als Schlafplatz. Wird ein Nistkasten im Herbst nicht gereinigt, könnten verendete Jungvögel und Reste der Brut den Nistkasten so sehr verunreinigen, dass er als Winterquartier nicht in Frage kommt. Reinigt man den Nistkasten erst im Winter, kann es passieren, dass man den oder die Bewohner in ihrem Winterquartier stört.
> Mein TIPP: „Im Gegensatz zu Hühnern benötigen wilde Vögel keine Einstreu (wie z.B. Sägespäne oder Stroh), denn diese bauen sich ihr Nest lieber selbst.“