Wie du Fuchs, Marder & Co besiegst!

Wie du Fuchs, Marder & Co besiegst!

Und beruhigt schlafen kannst.

Wie du Fuchs, Marder & Co besiegst!

Ähnlich wie wild lebende Vögel haben auch Haushühner ein akutes „Sicherheitsproblem“: sie stehen auf dem Speiseplan verschiedener Räuber nämlich ganz oben. Gefahr lauert aus der Luft (z.B. Habicht, Mäusebussard) oder vom Boden (z.B. Fuchs, Marder) und was ihre Handhabung betrifft, bringen Tag und Nacht sehr unterschiedliche Anforderungen mit sich.

Die nächtlichen Gefahren

Zuerst die gute Nachricht: Die größte Gefahr lauert nachts und zum Glück ist der Schutz der Hühner gerade dann am leichtesten. Wieso? Weil sie sich zu dieser Zeit im Hühnerstall aufhalten. Hier sollten deine Hühner zumindest nachts absolut sicher sein.

Dazu müssen Abend für Abend die folgenden 3 Bedingungen erfüllt sein:

  1. Alle Hühner müssen während der Abenddämmerung verlässlich in den Stall zurückkehren.
  2. Der Hühnerstall muss sicher verschlossen werden und es darf in diesem Zustand für Räuber keine Möglichkeit geben, in das Stallinnere vorzudringen.
  3. Die Hühner dürfen den sicheren Stall erst bei fortgeschrittener Morgendämmerung wieder verlassen.

Genauer gesagt muss der Hühnerstall die folgenden Eigenschaften haben:

  • Er muss verschließ- bzw. versperrbar sein: ein Fuchs oder ähnliches darf nicht in der Lage sein, die Türe zu öffnen.
  • In der Stallwand und am Dach darf es keine sonstigen Öffnungen geben, durch die sich ein Räuber durchzwängen kann (z.B. Fenster, Lüftungslöcher). Meine Recherche hat ergeben (siehe z.B. net), dass hinsichtlich Mardern Öffnungen bis zu 4cm Höhe / Breite aufgrund der Anatomie dieser Tiere sicher sind. Allerdings kommt es auch auf das verwendete Material an: die Öffnung einer dünnen Weichholzplatte kann ein Marder mit Sicherheit schnell durch Nagen vergrößern.
  • Auch von unten sollte der Stall sicher sein: es muss Räubern praktisch unmöglich sein, sich in das Stallinnere vorzugraben. Wenn der Stall nicht ohnehin von unten geschlossen ist, können hier z.B. im Boden vergrabene Gitterelemente Abhilfe schaffen.

 

Die Gefahren untertags

Nun zur schlechten Nachricht: auch untertags lauert Gefahr. Vom Boden und vor allem leider auch aus der Luft. Füchse sind mittlerweile auch tagaktiv: Sie werden bei uns in der Umgebung immer öfter auch tagsüber gesichtet.

Vielleicht die größte Gefahr für deine Hühner stellen aber Greifvögel dar. Hat z.B. ein Habicht erst einmal deine Hühner entdeckt, so wird er vermutlich wieder kommen und von Zeit zu Zeit sein Glück versuchen. Den besten Schutz gegen die Gefahr von oben bietet sicherlich ein reißfestes Netz (z.B. ein Ranknetz aus dem Obstbau) bzw. ein Gitter. Die Überspannung des Auslaufes hat aber einen großen Nachteil: Sie ist realistischerweise nur auf einer begrenzten Fläche möglich und das steht in krassem Widerspruch zum Platzbedarf, den Hühner im Auslauf haben. Als Hühnerhalter:in steht man also vor einem Dilemma: entweder man überspannt den gesamten Auslauf, was nur bei einem (zu) kleinen Auslauf möglich sein wird, oder man verzichtet eben – zumindest teilweise – auf diesen Schutz.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht:

> Meine ERFAHRUNG: Über unserem Garten kreisen regelmäßig mehrere Mäusebussarde. Trotzdem ist dank der dichten Bepflanzung bzw. „Überdachung“ mit Bäumen und Büschen noch nie etwas passiert. Bäume und Büsche sind also auch ein sehr guter Schutz gegen Greifvögel.“

Einen gewissen Schutz gegen Angreifer bietet es auch, die Hühner gemeinsam mit anderen Haustieren zu halten. Zum Beispiel Hunde, aber auch Gänse oder Puten, haben eine abschreckende Wirkung auf so manchen Räuber. Dass Hunde die Hühner in diesem Fall als Mitbewohner und nicht als Beute sehen müssen, das versteht sich natürlich von selbst.

Gegen Katzen ist ein Hahn ein guter Schutz, weil er deutlich mutiger und entschlossener auf einen möglichen Angriff reagiert als dies Hennen normalerweise machen. Mögliche Ziele von Katzen sind vor allem Küken und Zwerghühner.

> Meine ERFAHRUNG: Wir haben mehrere Katzen in der Nachbarschaft, die regelmäßig unseren Garten besuchen. Diese registrieren unsere Hühner zwar und beobachten sie, bisher ist aber selbst unseren kleine Zwergseidenhühnern noch nie etwas passiert.“

Voliere – oder überhaupt gleich ein überdachter Wintergarten

Volieren sind wie eine Art großer Vogelkäfig konzipiert. Sie schützen die eingeschlossenen Vögel vor Angriffen aus allen Richtungen und machen es auch für die Hühner unmöglich, auszubrechen. Besonders bei flugfreudigen Hühnerrassen macht eine Voliere sicherlich Sinn, wobei sich automatisch die Frage nach der Größe stellt. Meiner Meinung nach kann eine Voliere immer nur eine temporäre Lösung sein. Sie sollte jedoch niemals den echten Auslauf ersetzen.

Temporär kann eine Voliere – oder ein Kaltscharrraum, wie man eine überdachte Voliere auch nennt – aber sehr hilfreich sein. Vor allem in Zeiten des Vogelgrippevirus H5N1 hat sich ein solcher Raum bewährt: Hier können die Hühner an der frischen Luft sein, sind aber dennoch von den – möglicherweise infizierten – Ausscheidungen anderer Vögel geschützt. Außerdem kann es zum Beispiel sein, dass deine Hühnersitterin, die sich während deines Urlaubs um deine Hühner kümmert, lieber auf Nummer sicher gehen und die Hühner nicht in den ungeschützten Auslauf lassen will. Für eine begrenzte Zeit ist das sicherlich auch für deine Hühner ok.

Je nachdem, wie du so einen Kaltscharraum gestaltest bzw. ausstattest, wird daraus schnell eine Art überdachter Wintergarten: Hier finden die Hühner alles vor, was sie im Alltag benötigen. So sind sie nicht gezwungen, auch bei Schlechtwetter in den ungeschützten Auslauf hinauszugehen – auch wenn sie es trotzdem machen werden (schlechtes Wetter gibt es für Hühner nämlich eigentlich nicht)!

Wer sich also noch immer nicht wohlfühlt, kann dann als letzte Konsequenz über eine Elektrifizierung des Zaunes nachdenken. Aber auch hier könnte einmal der Strom ausfallen oder du vergisst, den Zaun zu aktivieren. Absolut schützen wirst du deine Hühner also nie können.

> Meine ERFAHRUNG: „Selbst bei optimalem Schutz deiner Hühner bleibt leider immer ein gewisses Restrisiko bestehen. So kann zum Beispiel selbst die beste Voliere einmal ein unbemerktes Loch bekommen.

Fazit:

Leider kannst du dir einfach nie 100% sicher sein, dass deinen Hühnern nichts passiert. Mit den für deine örtlichen Bedingungen richtigen Maßnahmen kannst du aber sicher gut schlafen, ohne dir jede Nacht Sorgen machen zu müssen.

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